Orchideen sind mit über 30.000 Arten eine der größten Pflanzenfamilien der Welt und faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten mit ihrer Blütenpracht. Viele kennen Orchideen als tropische Pflanzen, die man in ihrer Zuchtform auch bei uns kaufen kann.
Die Orchidee ist aber auch eine Pflanze, die in unserer Natur vorkommt. In Luxemburg sind 45 Arten heimisch, 9 davon sind ausgestorben. Von den 36 Arten, die noch im Land wachsen, findet man nicht weniger als 30 im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservats Minett.
Orchideen sind Indikatoren für einen biologisch intakten Lebensraum und kommen in verschiedenen Habitaten vor, von dunklen Wäldern bis hin zu Trockenwiesen, die man häufig in den ehemaligen Tagebaugebieten im Süden findet, wo sich in den 50 Jahren seit dem Ende des Eisenerzabbaus eine faszinierende Artenvielfalt entwickeln konnte. Diese nährstoffarmen Lebensräume sind ideal für das Überleben der Orchideen.
Alle Orchideen stehen unter Naturschutz
Alle in Luxemburg heimischen Orchideenarten sind streng geschützt. Für ihre Erhaltung sind geeignete Lebensräume wichtig, die oft in Naturschutzgebieten liegen und regelmäßig gepflegt werden müssen. Es gibt mehrere Faktoren, die den Fortbestand der Orchideenpopulationen gefährden: mangelnde Pflege der Lebensräume, übermäßige Düngung und intensive landwirtschaftliche Nutzung.
Viele Orchideen stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind perfekt an den Lebensraum der Trockenwiesen angepasst. In Luxemburg blühen die Orchideen oft auf kalkreichen Böden, wie man sie in den ehemaligen Tagebaugebieten im Minett findet.
Zurzeit blühen unsere Orchideen und es lohnt sich, einen Spaziergang durch die Naturschutzgebiete Haard, Léiffrächen, Lalléngerbierg, Giele Botter, Ellergronn oder Kiemerchen zu machen, um unsere einheimischen Orchideen zu entdecken und zu bewundern. Bitte bleiben Sie auf den Wegen, halten Sie Ihre Hunde an der Leine und denken Sie daran, die Orchideen nicht zu pflücken oder anderweitig zu beschädigen.