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Wege um unsere Städte „cool“ zu halten

   

Zwei aktuelle Projekte der Minett UNESCO Biosphere gehen Hand in Hand um die drohenden Folgen eines weiteren Temperaturanstiegs, der durch den fortschreitenden Klimawandel zu erwarten ist, abzumildern. Die gerade abgeschlossene Stadtklima-Analyse der Region PRO-SUD bestätigt das Pilotprojekt, das im Rahmen des europäischen Interreg-Projektes „Cool Neighbourhoods“ in Differdingen umgesetzt werden soll.

Der Klimawandel steigert das Risiko, dass sich unsere Städte nach und nach in urbane Hitzeinseln verwandeln. Steigen die Temperaturen, vervielfachen sich diese Wärmeinseln aufgrund der Betonflächen, und unsere Stadtviertel werden immer unangenehmer. Dies ist eine der wichtigsten und dringensten Schlussfolgerungen, die aus der Stadklima-Analyse, die für sämtliche Gemeinden unseres Biosphärenreservats gemacht wurde, hervorgehen. Angesichts dieser Herausforderung hat sich unsere Region einem innovativen europäischen Projekt angeschlossen: Cool Neighbourhoods.

 

Ein Konsortium zur Neugestaltung unserer urbanen Räume

Stellen Sie sich Stadtviertel vor, in denen die Bekämpfung der Hitze, die von Gebäuden ausgeht, eine gemeinschaftlich angegangene Herausforderung ist. Genau dies ist die Vision des Projekts Cool Neighbourhoods, das 12 internationale Partner aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Luxemburg zusammenbringt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Strategien zur Bekämpfung von urbaner Hitze konzentriert sich dieses Projekt auf lokale Besonderheiten. Neun Pilotgebiete wurden ausgewählt, die drei Arten von Stadtvierteln repräsentieren: dichte Stadtzentren, Grünzonen und wirtschaftlich benachteiligte Viertel.

Mehr als 30.000 m² öffentliche Flächen in neun Städten Nordwesteuropas sollen umgewandelt werden, um widerstandsfähigere urbane Lebensräume zu schaffen.

Differdingen: Anpassungsmassnahmen durch Stadtklima-Analyse bestätigt

In der Minett UNESCO Biosphere wird Differdingen Vorreiter dieser urbanen Transformation sein. Der Ansatz beginnt mit der Erprobung eines Aktionsplans zur Bekämpfung von Hitze-Stress im Herzen des Stadtzentrums, wodurch eine ökologische Herausforderung in eine städtebauliche Chance umgewandelt wird. Der zu erwartenden Klimawandel wird den Hitzestress in diesem Viertel in den nächsten Jahren merklich steigern.

Um diesem entgegenzuwirken wird, mit finanzieller Unterstützung des „Cool Neighbourhood“-Interreg-Projektes eine grüne Wand an der Fassade der Schule im Differdinger Zentrum installiert werden. Dieses Projekt ist nicht nur eine ästhetische Lösung, sondern eine echte ökologische Infrastruktur, die dazu beiträgt, die lokale Temperatur zu senken, die Luftqualität zu verbessern und jüngere Generationen für Umweltfragen zu sensibilisieren.

Parallel dazu werden wir als Biosphärenreservat die Stadt unterstützen, ein Umweltbildungsprogramm rund um die grüne Wand zu entwickeln. Dabei werden unter anderem thermische Sensoren eingesetzt werden, um das Verständnis der Anwohner für die Mechanismen der städtischen Erwärmung zu erweitern.

Über die Abkühlung hinaus: Eine Zukunftsvision

Das „Cool Neighbourhoods“-Projekt geht aber über die bloße Bekämpfung von Hitze hinaus. Es ist eine ganzheitliche und transformative Vision unserer urbanen Räume. Ziel ist es, Städte zu schaffen, die nicht nur während Hitzewellen lebenswerter sind, sondern auch die Biodiversität im urbanen Bereich gefördert wird. Dies ist eine der Schlüsselmaßnahmen, die von den Wissenschaftlern, welche unsere Stadtklima-Analyse erstellt haben, identifiziert wurde.

Um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu erhalten wird das Schaffen von Grünflächen unter Einbeziehung von neuen Wasserflächen ein zentraler Aspekt der zukünftigen Stadtplanung in unserer Region werden müssen. Mit dem abgeschlossenen Projekt der bioklimatischen Analyse und den angelaufenen Klimaanpassungsprojekt „Cool Neighbourhoods“ kann aus einer Vision für eine widerstandsfähige Stadt in naher Zukunft Realität werden.

Die Effekte der grüner Mauer, die nächstes Jahr in Differdingen gebaut wird, werden im Rahmen der Interreg-Kollaboration wissenschaftlich ausgewertet und später den 10 anderen Gemeinden der Minett UNESCO Biosphere zur Verfügung gestellt werden, um in ihren urbanen Zentren Klimaanpassungsmaßnahmen zu starten, die einen reellen Einfluss auf die Lebensqualität der Anrainer haben werden.