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Eine gemeinsame territoriale Vision für die Südregion

Am 5. und 6. Oktober 2022 trafen sich die politischen Verantwortlichen des interkommunalen Syndikats PRO-SUD, um zusammen an der Definition und Umsetzung einer gemeinsamen regionalen Entwicklungsstrategie für das Gebiet der „Minett UNESCO Biosphere“ zu arbeiten.

Dem 2003 gegründeten Gemeindeverband zur Förderung und Entwicklung der Region SÜD, dem die Gemeinden Bettemburg, Differdingen, Düdelingen, Esch-Alzette, Käerjeng, Kayl-Tetingen, Monnerich, Petingen, Rümelingen, Sanem und Schifflingen angehören, wurde im Oktober 2020 das Label des UNESCO-Biosphärenreservats verliehen.

Die politischen Entscheidungsträger der Region äußerten letzte Woche den Willen, eine kohärente Entwicklungsstrategie umzusetzen, um den Bewohnern und der lokalen Wirtschaft konkrete Wege und Projekte für eine nachhaltige Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservats Minett vorschlagen zu können. Diese Entwicklung unterstützt die Ziele und Strategien des neuen „Plan directeur de l’Aménagement du Territoire“ (PDAT), der sich derzeit in der Anhörungsphase befindet, und orientiert sich an den Werten des weltweiten Netzwerks der Biosphärenreservate.

Erweitertes Treffen der PRO-SUD-Gemeinden mit dem Minister für Raumplanung

Am Mittwoch, den 5. Oktober, trafen sich der Minister für Raumordnung, Claude Turmes, Mitglieder der Schöffenkollegien, der Gemeinderäte und der technischen Dienste der PRO-SUD-Gemeinden im Kulturzentrum Artikuss in Zolver, um die Arbeiten zur Umsetzung der regionalen Raumentwicklungsstrategie für die 11 Gemeinden der Region, die das Gebiet der „Minett UNESCO Biosphere“ bildet, in Gang zu setzen.

Der Bericht über eine territoriale Vision für die Südregion des Großherzogtums Luxemburg, der vom Studienbüro ECAU erstellt und im Laufe des Jahres fertiggestellt wurde, wurde den Gemeindeverantwortlichen vorgestellt. Auf über 150 Seiten legt er in Form einer umfassenden und detaillierten Bestandsaufnahme mögliche Leitlinien und Wege für die zukünftige Entwicklung der gesamten Region dar. 

Lebensqualität der Bürger und Erhaltung der natürlichen Ressourcen im Mittelpunkt

Zu Beginn des Treffens ging Claude Turmes auf die Entwicklungsherausforderungen des Landes ein und stellte den Entwurf des PDAT vor, in dem die Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Landes bis 2050 festgelegt sind. „Es geht darum, die wirtschaftliche Entwicklung mit der Erhaltung der Umwelt zu verbinden, um die Lebensqualität der Menschen zu erhalten. Daher ist es unerlässlich, anders zu planen und eine neue Kultur der Raumentwicklung zu entwickeln“, betonte der Minister und hob den Ansatz des PDAT2023-Projekts hervor, der den sektorübergreifenden Ansatz bei der Planung und den territorialen Projekten zwischen den öffentlichen Akteuren, darunter natürlich die Gemeinden als wesentliche Partner, bevorzugt. 

Im Rahmen des laufenden Konsultationsverfahrens wurden die gewählten Vertreter aufgefordert, ihre Meinung zum Entwurf des PDAT2023 abzugeben und sich so mit konkreten Anmerkungen vor dessen endgültiger Verabschiedung zu beteiligen. Im Anschluss an die Erläuterungen des Ministers fasste der Präsident von PRO-SUD, Georges Mischo, die Vorschläge des Studienbüros ECAU zusammen und verwies dabei nicht nur auf die Vergangenheit der Stahlindustrie, die ein verbindendes identitätsstiftendes Element der Region darstellt, sondern auch auf die gemeinsamen Herausforderungen und die gemeinsame Zukunft als UNESCO-Biosphärenreservat. Er sagte: „Die zu entwickelnde gemeinsame regionale Strategie muss auf das Wohlergehen der Bürger und ihre Lebensqualität ausgerichtet sein. Um diese Strategie umzusetzen und dabei die Notwendigkeit zu berücksichtigen, die anhaltende Bodenversiegelung in Grün- und Naturgebieten zu reduzieren und dem anhaltend hohen Bevölkerungsdruck, der mit einer kontinuierlichen Zuwanderung nach Luxemburg einhergeht, zu begegnen, erläuterte er eine Reihe von Ansatzpunkten, die bei der Ausarbeitung eines regionalen Aktionsplans berücksichtigt werden sollten.

Georges Mischo nannte „die wirtschaftliche Diversifizierung der Region, die Schaffung neuer grenzüberschreitender Verkehrskonzepte, die Stärkung der regionalen Lebensmittelproduktion, die Schaffung erschwinglicher und integrierter Stadtteile („Viertelstundenstadt“) mit hohem Lebensstandard sowie den Schutz und die Erhaltung der einzigartigen Biodiversität der Region als mögliche Achsen einer gemeinsamen Vision“. Darüber hinaus betonte er, wie wichtig es ist, natürliche und städtische Lebensräume widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und extreme Wetterereignisse zu machen.

Elf Projekte vorgestellt

Nach der Vorstellung der möglichen Handlungsfelder für die Erstellung einer gemeinsamen regionalen Entwicklungsstrategie präsentierte jede der elf Mitgliedsgemeinden des Syndikats PRO-SUD ein Projekt, das sie als Gemeinde umsetzt oder umzusetzen gedenkt und von dem sie glaubt, dass es der gesamten Region zugute kommen könnte. Diese Projekte reichen von der CO2-Sanierung bestehender Gebäude über die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Radwegenetzes, die Schaffung von Strukturen zur Förderung der lokalen Landwirtschaft und des nachhaltigen Tourismus bis hin zu Projekten, die mittel- und langfristig die Energieautarkie der Region gewährleisten können. Andere von den Gemeinden vorgestellte lokale Projekte befassten sich mit den Folgen des Klimawandels und der Frage, wie man der Überhitzung des städtischen Raums durch die Schaffung von Grünflächen auf Siedlungsebene entgegenwirken und gleichzeitig natürliche Gebiete, die Kaltluft erzeugen können, erhalten kann.

Erste konkrete Schritte vereinbart

Nach der Sitzung am Mittwoch traf sich das PRO-SUD-Komitee am Donnerstag, den 6. Oktober, erneut im Ellergronn, um die ersten konkreten Schritte zur Erstellung und Umsetzung eines gemeinsamen Entwicklungsplans zu beschließen.

Nach konstruktiven Debatten zwischen den Vertretern der elf Gemeinden einigte man sich darauf, die elf am Vortag vorgestellten Projekte im Hinblick auf die Bedürfnisse der Region zu analysieren. und einigten sich darauf, gemeinsam die Prioritäten für eine gemeinsame territoriale Vision festzulegen, die ab 2023 umgesetzt werden soll, indem einige der vorgestellten kommunalen Projekte ausgewählt werden.

Diese Prioritätensetzung sowie die Auswahl der konkreten Projekte, die als Region umgesetzt werden sollen, werden in den nächsten Ausschusssitzungen und nach Einholung der Stellungnahmen der elf Schöffenkollegien erfolgen.