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Der geologische Rundweg Giele Botter

Seit Juli 1991 gibt es im Naturschutzgebiet Prënzebierg einen angelegten geologischen Rundweg mit dem Namen Circuit Giele Botter. Es war der erste geologische Rundweg in Luxemburg, dem weitere geologische Rundwege folgten, wie der des Petruss-Tals in Luxemburg-Stadt, „Mir ginn op d’Grouf“ in Stolzemburg oder der grenzüberschreitende „Geologischer Lehrpfad Machtum-Nittel-Wellen“. 

Vor kurzem wurde dieser geologische Lehrpfad neu gestaltet und die Erläuterungstafeln modernisiert. Unter der Bezeichnung „GB1“ kann man sich nun auf eigene Faust einen Überblick über die Geologie des ehemaligen Tagebaugebietes verschaffen. Die offizielle Einweihung des neu gestalteten Wanderweges fand im Beisein von Vertretern der Stadt Differdingen, des Nationalmuseums für Naturgeschichte, der Minett UNESCO Biosphäre und der luxemburgischen UNESCO-Kommission statt.

Patrick Michaely, Direktor des Nationalmuseums für Naturgeschichte, unterstrich die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Bildung für sein Haus und betonte, dass solche Lehrpfade es ermöglichen, den Besuchern des „Giele Botter“ vor Ort Wissen über die Region und ihre Geologie zu vermitteln. Diese Art der Wissensvermittlung ergänze das Angebot des Museums in seinen eigenen vier Wänden, so Michaely.

Der geologische Lehrpfad „Giele Botter“, der 1991 von Mitarbeitern des Museums angelegt und 2022 überarbeitet wurde, ist ein knapp drei Kilometer langer Rundweg. Ausgangspunkt ist entweder der Parkplatz „Tëtelbierg“ oder das Wasserreservoir in Niederkorn. Zehn verschiedene Informationstafeln geben entlang des Weges anschaulich Auskunft über die Entstehung der Minette, ihren Abbau und ihre geologischen Besonderheiten.

Die erste Konzession für den Abbau von Minette im Prënzebierg stammt aus dem Jahr 1870 und in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde im Giele Botter intensiv im Stollen abgebaut. Der Tagebau begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde 1977 aufgrund des eisenerzreicheren und gleichzeitig billigeren Gesteins aus dem Ausland eingestellt. Seit dem 20. November 1991 ist der Prënzebierg mit einer Fläche von 255 ha als nationales Naturschutzgebiet ausgewiesen und gehört auch zum europäischen Netzwerk der Natura 2000 Zonen. Seit Oktober 2020 ist das Gebiet eine der Kernzonen der Minett UNESCO Biosphere.