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Studie zur Nachfrage nach lokalen Produkten

Lokales Essen im Süden!

 

Die Nachfrage existiert

 

Kontext der Studie

 

Nachhaltige Lebensmittel

 

Zusammen mit der Minett UNESCO-Biosphäre hat das Gemeindesyndikat PRO-SUD die Ernährung zu einem Thema der territorialen Entwicklung gemacht. Ihr Ziel ist es, lokale und biologisch-lokale Lebensmittelressourcen in kurzen Kreisläufen zu fördern, um auf verschiedene Probleme zu reagieren:

Eine Zukunft für kurze Kreisläufe?

 

Um herauszufinden, ob eine Verbrauchernachfrage besteht, haben die Gemeinden mit Unterstützung des Ministeriums für Energie und Raumentwicklung und des Luxemburger Instituts für sozioökonomische Forschung (LISER) im November 2020 und Februar 2021 eine Umfrage bei einer repräsentativen Stichprobe von Haushalten in der Südregion durchgeführt.

 

Dank der Teilnahme von 824 Haushalten, die in der Region Süd ansässig sind, konnte eine erste Diagnose ihrer Gewohnheiten und Erwartungen erstellt werden.

 

Die Studie belegt

 

Es besteht eine Nachfrage für lokal erzeugte Lebensmittel

 

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen einerseits die Bereitschaft der Bewohner der Südregion, mehr lokale Produkte zu kaufen, und zeigen andererseits einen interessanten Spielraum für eine Steigerung des Konsums, sofern das Angebot stimmig ist. 

 

– 86 % der Teilnehmer gaben an, in den letzten drei Monaten lokale Produkte erworben zu haben

 

– 55 % kaufen sie jede Woche

 

– Im Durchschnitt geben 38 % an, dass sie bereit sind, ihren Konsum von Produkten aus ihrer Region zu erhöhen. Dieser Durchschnitt steigt auf 60 % bzw. 65 % bei Obst und Gemüse.

 

– Fast 45 % der Befragten geben an, gegenwärtig mindestens 50 Euro pro Woche für regionale Produkte ausgeben.

 

– Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) ist bereit, in Zukunft mindestens 5 % mehr für ein lokales Produkt zu bezahlen.

 

– Schlussendlich sind die Haushalte der Ansicht, dass sie mit ihren Einkäufen in erster Linie die Tätigkeit der lokalen Erzeuger unterstützen sollten. Nahezu 60 % wären bereit, ihren Verbrauch zu erhöhen, wenn sie sicher sein könnten, dass sie lokale Erzeuger unterstützen.

 

Sie zeigt auch, dass fast alle Befragten, von denen 41 % Angestellte oder Arbeiter sind, bereit sind, ihren Speiseplan zu ändern, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und saisonale Produkte zu berücksichtigen.

 

Im Hinblick auf ihren zukünftigen Konsum sind 14% der Befragten bereit, bei Direktvermarktern einzukaufen, während es derzeit nur 7,5% sind. Diese Bereitschaft bezieht sich vor allem auf den Kauf von Obst und Gemüse (19%), Eiern (18,5%) und Honig (17,5%). Während sich die Bioläden im Laufe der Zeit einer stabilen Kundschaft zu erfreuen scheinen, geben 20 % der Befragten gegenüber 12,5 % an, dass sie bereit wären, mehr Produkte in ihren traditionellen Geschäften zu kaufen: Dies gilt insbesondere für den Kauf von Fleisch (29 %) und Brot (35 %).

 

Faktoren, die den Kauf lokaler Produkte behindern

 

Zwei Hauptschwierigkeiten wurden als Hindernisse für den Kauf lokaler Produkte genannt:

 

  • Zum einen die mangelnde Kenntnis der verfügbaren Produkte (dieses Ergebnis deckt sich mit einer nationalen Umfrage, die im Juli vom Landwirtschaftsministerium durchgeführt wurde).

 

  • und andererseits der begrenzte Zugang zu einem breiten Angebot an lokalen Qualitätsprodukten an einem Ort, wodurch die Zeit für den Einkauf optimiert wird.

 

62,5 % der Befragten wissen nicht, woran sie lokale Produkte erkennen können, und schließlich werden Produkte mit einem starken Marketing besser erkannt. Außerdem wünschen sich 45 % bzw. 40 % mehr Informationen über die Herkunft und die Produktionsmethoden der Produkte.

 

Mehr als 58% der Befragten kaufen die meisten lokalen Produkte in Supermärkten. Die Supermärkte haben sich auf die neue Nachfrage eingestellt und sind in allen Gemeinden der Südregion gut verteilt, so dass die überwiegende Mehrheit der Befragten in ihrer Wohngemeinde einkaufen kann. Die Befragung ergab jedoch eine deutliche Nachfrage nach Läden mit einem breiteren Angebot an lokalen Produkten, vorzugsweise am gewohnten Einkaufsort (75 % der Befragten). In diesem Zusammenhang halten 50% der Befragten die Idee von Produzentenläden für interessant: Für die Produkte bietet dieses alternative Modell eine bessere Sichtbarkeit und für die Verbraucher spart diese Art von Geschäft Zeit.

 

Die drei gesuchten Eigenschaften: Rückverfolgbarkeit – Umwelt – Gesundheit

 

Für drei Viertel der Befragten kann ein lokales Produkt sowohl aus dem nationalen Gebiet außerhalb der Südregion als auch aus den Grenzgemeinden stammen: Dies ist zwar gleichbedeutend mit einer Offenheit gegenüber der Region, zeigt aber auch, dass es keine spezifische Identität für Lebensmittel aus der Minett-Region gibt.

 

Die Befragten wünschen sich auch, dass ein lokales Produkt die Umwelt und das Wohlergehen der Tiere respektiert (für 38% eine klare Priorität) und dass es besser für die Gesundheit ist (für 32% eine Priorität). Ein BIO-Siegel ist jedoch nur für 23% der Befragten ein Kaufgrund. Es ist anzumerken, dass der Begriff der Umweltverträglichkeit je nach Person unterschiedliche Bedeutungen hat: Die Rückverfolgbarkeit und der Verzicht auf Plastikverpackungen sind für 56% bzw. 50% der Befragten ein wichtiger Kaufgrund. Hier bietet sich die Gelegenheit, die Menschen daran zu erinnern, dass lokale Produkte nicht mit Bioprodukten verwechselt werden dürfen.

 

Dieser Dreiklang aus Rückverfolgbarkeit, Umwelt und Gesundheit erklärt vielleicht, warum 40 % der Befragten selbst anbauen, vor allem in privaten Gärten, aber auch in Gemeinschaftsgärten. Von diesen Befragten ist ein Viertel zwischen 20 und 39 Jahre alt, was auf ein neues Interesse an dieser Praxis hinweist und somit gute Perspektiven für den lokalen Verkauf zu eröffnen scheint.

Die nächsten Schritte:

 

Die Schlussfolgerungen zeigen mehrere mögliche Entwicklungslinien auf, die nun mit Entscheidungsträgern und Fachleuten analysiert werden müssen, um gemeinsam einen Aktionsplan zu entwickeln. Einige Projekte können schnell umgesetzt werden, wie z.B. die Entwicklung einer regionalen Werbekampagne, um die mangelnde Bekanntheit lokaler Produkte und Erzeuger/Handwerker zu verbessern. Andere hingegen erfordern einen ergänzenden Ansatz, der im Jahr 2022 verfolgt werden soll.

 

Informationsvideos (nur auf Französisch):

 

Methodologie der Studie

 

Definition lokaler Produkte

Eigenproduktion

 

Lokale Produkte der Minett-Region

Konsumgewohnheiten