Die Umweltämter der elf Mitgliedsgemeinden des Syndikats PRO-SUD, das die Minett UNESCO Biosphere verwaltet, trafen sich letzten Donnerstag in Petingen. Das Hauptthema dieses Treffens war ein oft vernachlässigtes Umweltproblem: die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf unsere nächtliche Biodiversität.
Ein bedrohtes Naturerbe
Eine kürzlich für das Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität durchgeführte Studie wurde von Jan Herr von der Natur- und Forstverwaltung (ANF) vorgestellt. Sie zeigt eine besorgniserregende Situation in den Naturschutzgebieten des Minetts.
Der Süden Luxemburgs beherbergt einen außergewöhnlichen ökologischen Reichtum mit nicht weniger als 870 Nachtfalterarten, die für ihr Überleben auf eine dunkle Umgebung angewiesen sind. Auch Fledermäuse, die alte Tagebaugebiete und Bergwerksstollen als Überwinterungs- und Fortpflanzungsquartiere nutzen, sind durch die zunehmende Lichtverschmutzung bedroht.
Besonders das Phänomen des „Skyglow“, das künstliche Aufhellen des Nachthimmels, stört die Ökosysteme, indem es Insekten aus ihren natürlichen Lebensräumen lockt.
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Konkrete Lösungen für eine vernünftige Beleuchtung
Daniel Gliedner, Lichtberater des Naturparks Our, stellte den Gemeindevertretern seine Arbeit vor. Er plädiert für einen pragmatischen Umgang mit der nächtlichen Beleuchtung, der auf zwei einfachen Prinzipien beruht: nur beleuchten, wenn es notwendig ist, und nur beleuchten, was beleuchtet werden muss. Diese Strategie stützt sich auf vier Hauptachsen:
- Die Kontrolle der Lichtintensität
- Die Optimierung der Strahlungsgeometrie
- Die Beachtung der Farbtemperatur
- Die intelligente Steuerung der Beleuchtungszeiten
Diskussionen über Handlungsmöglichkeiten
Im Anschluss an die beiden Vorträge tauschten sich die Vertreter der Umweltämter über die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung aus. Neben der Sensibilisierung wurden konkrete Maßnahmen diskutiert, die gemeinsam von der Natur- und Forstverwaltung (ANF), der Minett UNESCO Biosphere und den elf Gemeinden erarbeitet werden könnten, um sie den politischen Entscheidungsträgern der Region vorzuschlagen.
Für weitere Informationen über gute Beleuchtungspraktiken besuchen Sie www.liichtberodung.lu.