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3 Fragen an … Ricardo Poeira

Mitte Juni hat sich das Team der Minett UNESCO Biosphere vergrößert. Um das Ziel der „Mission Zéro Carbone“ zu erreichen, wurde einer Koordinator der Dekarbonisierungsstrategie der 11 PRO-SUD Gemeinden eingestellt.

Neu in unserem Team ist Ricardo Poeira. Nach seinem Doktorat in der Physik mit dem Schwerpunkt auf Photovoltaik startet der junge Wissenschaftler aus Petingen nun seine professionelle Karriere im Gemeindesyndikat der Luxemburger Südgemeinden.

Um ihn besser kennenzulernen, beantwortet Ricardo hier drei Fragen:

Die „Mission Zéro Carbone“, die im April 2023, zum 20. Jahrestag der Gründung von PRO-SUD angenommen wurde, sieht vor die Minett UNESCO Biosphere zu einem „net zero“ Biosphärenreservat zu machen. Was sind Deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen, die auf die einzelnen Gemeinden warten, um bis 2030 erste konkrete Massnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität durchgesetzt zu haben?

„Die erste Herausforderung wird darin bestehen, konkrete Maßnahmen zu identifizieren, von denen die Gemeinden so schnell wie möglich profitieren können, und die notwendigen Verbindungen zu ihrer Umsetzung herzustellen. Es wurden bereits zahlreiche Studien durchgeführt, nun gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzutragen, um die Richtung vorzugeben. Dann geht es darum, Synergien zwischen den Akteuren zu finden, um Maßnahmen einzuleiten, die möglichst vielen Gemeinden zugute kommen. Natürlich ist die Verfügbarkeit von Ressourcen von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, und gerade hier kann eine Zusammenarbeit auf regionaler Ebene interessant sein, um die Nutzung der verfügbaren Mittel zu optimieren.

Ein Schlüsselaspekt wird dabei die Bürgerbeteiligung sein. Wir befinden uns in einer Situation, in der die Bürger eine entscheidende Rolle spielen werden, sei es in den Bereichen Verkehr, Energie oder Konsum im Allgemeinen. Dies ist ein entscheidender Moment, in dem jeder Einzelne zur Lebensqualität von morgen beiträgt.“

 

Welche Rolle kann oder muss die regionale Energiegewinnung mittels Photovoltaik in der Dekarbonisierung spielen?

„Die Photovoltaik soll eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung und Energieversorgung Luxemburgs spielen. Als erneuerbare und CO2-arme Energiequelle ist die Photovoltaik einer der wichtigsten Trümpfe Luxemburgs, um die eigene Energie umweltfreundlich zu erzeugen. Darüber hinaus bietet die Photovoltaik jedem Bürger eine gewisse Energieunabhängigkeit und die Möglichkeit, einen wichtigen und einfachen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Zehnjähriger einige Windräder und Sonnenkollektoren auf den Feldern sah und mir dachte, dass dies die Technologie der Zukunft sein wird. Heute sind wir noch nicht so weit, aber ich bin davon überzeugt, dass dies bald der Normalfall sein wird.“

In den ersten Wochen bei uns hast du Kontakt zu den ersten Gemeinden gehabt. Wie wurdest du dort empfangen und wo siehst du nach diesen ersten Kontakten den Schwerpunkt deiner Arbeit in den nächsten Wochen und vielleicht sogar Monaten?

„Der Empfang ist herzlich und sehr angenehm, da man sich in einer Atmosphäre des gegenseitigen Austauschs befindet. Es ist offensichtlich, dass wir auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, und der Umgang ist konstruktiv in dem Sinne, dass Schwierigkeiten klar dargelegt werden und der Schwerpunkt auf Lösungen liegt. Es ist auch interessant zu sehen, dass die Kommunen viele Gemeinsamkeiten haben, aber auch unterschiedliche Stärken und Schwächen, was für die Arbeit in der Gruppe optimal ist.

In der kommenden Zeit wird es wichtig sein, die bisher einzeln durchgeführten Studien und Projekte zu identifizieren und zu bündeln, um ein Austauschnetzwerk für die Kommunen und einen Aktionsplan zu entwickeln. Dies wird es auch ermöglichen, mögliche interkommunale Kooperationen zu diskutieren, die Möglichkeiten für größere Projekte und damit eine größere Wirkung eröffnen.“