Verbesserung der Fahrradmobilität im Süden
Das UNESCO-Biosphärenreservat Minett hate die Vertreter der technischen Dienste sowie der Verkehrs- und Mobilitätsdienste der elf Mitgliedsgemeinden des Syndikats PRO-SUD am 2. Oktober zu einer Arbeitssitzung eingeladen. Bei diesem Treffen wurde eine Bilanz der Arbeiten der letzten Monate gezogen.
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© Minett UNESCO Biosphere
Auf dem Weg zu einem aktiveren Verkehr und einem besser vernetzten Verkehrssystem
In den letzten Jahren hat sich die Frage der Mobilität in den Gewerbegebieten der Südregion ständig weiterentwickelt. Eine 2017 durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 88% der Arbeitswege mit dem Auto zurückgelegt werden und nur 1% mit dem Fahrrad. Diese Tatsache hat die Behörden dazu veranlasst, die bestehende Fahrradinfrastruktur genauer unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungen ins Auge zu fassen.
Unzureichende Infrastruktur, aber Potenzial für Veränderungen
Eine von der Beratungsfirma TRIDEE durchgeführte Studie hat 2018-19 mehrere Mängel im Radwegenetz der Südregion aufgezeigt:
• Radwege, die nicht für Anfänger geeignet sind.
• unterbrochene Sicherheitszonen mit nicht ausgebauten und potenziell gefährlichen Abschnitten
• fehlende Verbindungen zwischen den Gemeinden
• Ein dichtes Straßennetz, das die Entwicklung zusammenhängender Radrouten erschwert.
Eine im Jahr 2023 durchgeführte Feldstudie hat jedoch ein erhebliches Potenzial aufgezeigt: Die Bürger erklären sich bereit, das Fahrrad für den Weg zur Arbeit zu nutzen, sofern eine geeignete und sichere Infrastruktur zur Verfügung steht.
Bürgerbeteiligungsworkshops zur Identifizierung von „Missing Links“
Im Frühjahr 2024 organisierten die Minett UNESCO Biosphäre und der gemeinnützige Verein Pro-Velo Bürgerworkshops in Esch, Düdelingen und Differdingen, um die fehlenden Verbindungen im Radwegenetz zu identifizieren. Gleichzeitig wurde eine umfassende Umfrage durchgeführt, um die Motive und Hindernisse für die Fahrradnutzung zu verstehen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Radfahren mit der Familie, gesundheitliche Vorteile und Praktikabilität motivierende Faktoren sind. Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit, Konflikte mit Autofahrern und der Mangel an geeigneter Infrastruktur sind jedoch nach wie vor große Hindernisse für eine stärkere Nutzung des Fahrrads.
Der partizipative Ansatz ermöglichte es, eine genaue Karte der vorrangigen Verbesserungen zu erstellen. Die gesammelten Daten werden interessierten Gemeinden als Grundlage für die Entwicklung eines konkreten Aktionsplans dienen, um ein sicheres und flüssiges Radfahrumfeld in der südlichen Region Luxemburgs zu schaffen.
Vorschläge und weitere Schritte
Pro-Velo präsentierte eine Karte der „Missing Links“ in der Südregion und priorisierte bestimmte Radverkehrsanlagen, um das Radwegenetz zu vervollständigen. Darüber hinaus stellte ein Vertreter des Landesplanungsamtes mögliche staatliche Förderungen vor, die den Kommunen für den Bau neuer Radinfrastruktur angeboten werden könnten.
Als nächste Schritte sind die Ausarbeitung eines regionalen Förderantrags und eine Präsentation vor den Kommunalpolitikern geplant.
Diese Initiative verspricht eine deutliche Verbesserung der Vernetzung und Sicherheit des Radwegenetzes und damit einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und barrierefreien Mobilität in unserem Biosphärenreservat.