📌 Stellenausschreibung: Generalkoordinator/in 🚶 MINETT TRAIL - 90 km Wanderweg durch unser Biosphärenreservat 🍒 Tutti Frutti - Gratis Obst aus Minetter Obstgärten
arrow
quote quote

Eine Reise durch die Zeit: Die Geodiversität des „Giele Botter“ hautnah erleben

Im Süden Luxemburgs, in der Minett UNESCO Biosphere, verbirgt sich eine Landschaft, die wie kaum eine andere von ihrer industriellen Vergangenheit geprägt ist und geologisch äußerst interessant ist.

Über ein Jahrhundert lang wurde in unserer Region das nach seiner rötlichen Farbe benannte „Minette“-Eisenerz abgebaut. Es bildete die Grundlage für den Reichtum des gesamten Großherzogtums. Am Sonntag, den 26. Oktober, führte uns eine geologische Exkursion im Rahmen des UNESCO-Welttages der Geodiversität zu den faszinierenden Zeugnissen dieser Ära und offenbart eine einzigartige Verbindung aus Erdgeschichte, Bergbau und Natur.

Von der Grube zum Naturreservat

Ziel des Workshops war das ehemalige Tagebaugebiet „Giele Botter“ bei Niederkorn. Wo einst riesige Maschinen das Gestein abtrugen und eine fast canyonartige Landschaft hinterließen, erstreckt sich heute ein weitläufiges Naturreservat. Geologieprofessor Jean-Frank Wagner, der bis zu seiner Pensionierung an der Universität Trier lehrte, führte ein Dutzend interessierte Teilnehmer durch das Tagebaugebiet und über den geologischen Lehrpfad.

© Minett UNESCO Biosphere

An den einzelnen Stationen des Lehrpfads gab Professor Wagner zusätzliche Informationen zur Entstehung des Minette-Eisenerzes, erklärte, warum es in Luxemburg möglich war, diesen Bodenschatz oberirdisch abzubauen, und zeigte anhand der vom Menschen geschaffenen Terrassenlandschaften die verschiedenen geologischen Epochen, in denen die Eisenerzablagerung im Süden Luxemburgs stattfand. 

Das Erbe des Eisens

Die Exkursion durch eines der ehemaligen Tagebaugebiete des Minettebeckens war für die Teilnehmenden somit mehr als nur ein geologischer Ausflug. Sie unternahmen eine Zeitreise, die sie von den flachen Meeren des Jura über die industrielle Revolution bis hin zu den modernen Herausforderungen der Landnutzung und des Naturschutzes führte. Eindrücklich wurde dabei gezeigt, wie eng die Geschichte des Landes mit den Schätzen seines Bodens verwoben ist und wie die Landschaft bis heute davon erzählt.