In einem wegweisenden Schritt für den globalen Naturschutz hat die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 26 neue Biosphärenreservate in 21 Ländern ausgewiesen.
Diese bedeutende Erweiterung, die am 27. September 2025 in Hangzhou, China, bekannt gegeben wurde, ist die größte seit zwei Jahrzehnten und erhöht die Gesamtzahl der Stätten im Weltnetz der Biosphärenreservate auf 785 in 142 Ländern.
Diese historische Entscheidung fügt dem Netzwerk seit 2018 eine Million Quadratkilometer Naturflächen hinzu, eine Fläche, die der Größe Boliviens entspricht. Das Netzwerk schützt nun 5 % des Planeten, was den fast 300 Millionen Menschen, die in diesen einzigartigen Regionen leben, direkt zugutekommt.
6 Länder mit erstem Biosphärenreservat
Die Erweiterung um 26 neue Biosphärenreservate markiert einen entscheidenden Moment, da sechs Nationen – Angola, Äquatorialguinea, Dschibuti, Island, Oman und Tadschikistan – ihre allerersten Biosphärenreservate erhalten. In einer besonders bemerkenswerten Ausweisung wurde das gesamte Territorium von São Tomé und Príncipe zum Biosphärenreservat erklärt.
Die Biosphärenreservate der UNESCO sind mehr als nur Schutzgebiete; sie sind „lebende Laboratorien“, die sich der Harmonisierung des Schutzes der biologischen Vielfalt mit ihrer nachhaltigen Nutzung widmen. Diese Stätten sind entscheidend für den Schutz eines erheblichen Teils der globalen Biodiversität, einschließlich über 60 % der landlebenden Wirbeltierarten und lebenswichtiger Küstenökosysteme. Sie dienen als Säulen für eine nachhaltige Entwicklung, fördern von der Gemeinschaft getragene Initiativen und innovative Lösungen, die Umweltschutz und lokale Lebensgrundlagen in Einklang bringen.
Angola – Quiçama (Source: Shutterstock) |
Äquatorialguinea – Isla de Bioko (© Justin Jay) |
Dschibuti – Archipel des 7 frères (Source: UNESCO) |
Island – Snaefellsnes (Source: Shutterstock) |
Oman – Al Jabal Al Akhdar (© Al Jabal Al Akhdar Biosphere) |
Tadschikistan – Romit (© Zack Knowles) |
Während des 5. Weltkongresses der Biosphärenreservate betonte UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay die Dynamik des Programms und seine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der klimatischen Herausforderungen. „In diesen Reservaten werden täglich neue Wege gefunden, den Naturschutz mit nachhaltigen Lebensgrundlagen in Einklang zu bringen“, erklärte sie.
Diese Erweiterung ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung des globalen Ziels von Kunming-Montreal, bis 2030 30 % der Land- und Meeresflächen der Erde zu schützen. Mit einer vorausschauenden Vision hat die UNESCO jeden Mitgliedstaat aufgefordert, bis 2035 mindestens ein Biosphärenreservat einzurichten, um das globale Engagement für den Aufbau einer nachhaltigen Zukunft für Mensch und Natur zu stärken.