Am 25. September bieten wir Ihnen eine kostenlose „Führung“ durch den größten Obstgarten Luxemburgs mit seinen 1.200 Obstbäumen an.
Der Bongert Altenhoven im Geoportail
Der Bongert Altenhoven in Bettemburg ist nicht nur eines der Naturschutzgebiete der Minett UNESCO Biosphere, er ist auch eine Pufferzone des Biosphärenreservats und der größte Obstgarten in ganz Luxemburg. Am 27. September bieten wir Ihnen im Rahmen unseres Naturlabs eine Führung durch diese einzigartige Natur- und Kulturlandschaft in Luxemburg an. Auf einer Fläche von 12,5 Hektar stehen rund 1200 Obstbäume, die in dieser Form nirgendwo anders in Luxemburg zu finden sind. Aus diesem Grund steht der gesamte Obstgarten, der seit Anfang der 1990er Jahre von „natur&ëmwelt/Fondatioun Hëllef fir d’Natur“ gepflegt wird, seit 1998 auch als Ganzes unter Naturschutz.
Die Geschichte des Obstgartens „Um Bierg“
Das Land, auf dem der Obstgarten steht, wurde schon seits langer Zeit landwirtschaftlich genutzt. Bevor das Gelände zum Obstgarten wurde, waren hier Felder, die nach Recherchen von Norbert Quintus noch heute im Relief des Geländes zu erkennen sind.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier auf einer Fläche von 5,5 Hektar die ersten Obstbäume gepflanzt. Im Jahr 1916 wurde der Obstgarten um rund 6 Hektar erweitert und nachdem Jean-Pierre Altenhoven, ein Metzger aus Rümelingen, das Land im Jahr 1923 erwarb, wurde auf dem Gelände selbst ein großer und moderner Hof errichtet. Dieser bestand aus einem Wohnhaus, einer Scheune, Ställen, Lagerräumen für Obst und einer Brennerei. Der Mirabellenhang wurde 1925 als letzter Teil des Bongert Altenhoven angelegt. Bis in die 1960er Jahre wurde der Ort zur Obstproduktion genutzt. 300 bis 500 Zentner, in guten Jahren sogar mehr, frisches Obst konnten hier geerntet werden.
Von den 1960er bis Anfang der 1990er Jahre wurde der Obstgarten nicht mehr als solcher bewirtschaftet. Das änderte sich nach 1991, ein Sturm entwurzelte oder brach rund 200 alte Apfelbäume. Natur&ëmwelt pflanzte anschließend rund 300 neue Obstbäume und betreut seitdem den größten Obstgarten des Landes. Der hier in den 1920er Jahren errichtete Bauernhof wurde Ende der 1970er Jahre während der Bauarbeiten der Düdelinger Autobahn (A3), die westlich an Bongert Altenhoven grenzt, abgerissen.
Der Obstgarten als Biotop
Durch den Bongert Altenhoven führt ein etwa 1300 Meter langer Lehrpfad, auf dem Sie die gesamte Artenvielfalt dieses Naturschutzgebietes entdecken können.
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© Marc Weis
Auf den 12,5 Hektar wachsen über 80 verschiedene Obstsorten, vor allem heimische und traditionelle Äpfel, Birnen und Zwetschgen. Hier leben fast 70 verschiedene Vogelarten, von denen einige auf der Roten Liste stehen, sowie eine Reihe von Säugetieren wie Marder, Siebenschläfer und einige Fledermausarten.
Auf der Wiese zwischen den Obstbäumen stehen im Sommer Kühe, die dafür sorgen, dass zwischen den Bäumen keine Hecken wachsen und die „Groupe de Recherche Mycologique de la Société des Naturalistes Luxembourgeois“ konnte allein im Bongert Altenhoven über 200 verschiedene holzbewohnende Pilzarten bestimmen, die in Luxemburg teilweise sehr selten sind.
Workshop am 25. September
Am Mittwoch, den 25. September, lädt die Minett UNESCO Biosphere Sie ein, den Bongert Altenhoven zu entdecken. Begleitet von Richard Dahlem von natur&ëmwelt, der diesen Obstgarten sowie seine Westentasche kennt, erfahren Sie mehr über die Geschichte dieses Ortes. Der Pomologe Richard Dahlem zeigt Ihnen alte und seltene Apfel- und Birnensorten, die im Anschluss auch vor Ort verkostet werden können. Der Besuch beginnt um 17:30 Uhr und dauert etwa 2 Stunden.
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© Commune de Bettembourg
Die Teilnahme ist kostenlos, melden Sie sich einfach vorab bei uns für diesen Besuch an, der auf Deutsch stattfinden wird. Klicken oder scannen Sie einfach den untenstehenden QR-Code, um sich zu registrieren.
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