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Esch2022 übergibt das Zepter an PRO-SUD

Das Titeljahr der Europäischen Kulturhauptstadt ist beendet, das Projekt Esch2022 wird nun von den Gemeinden des Gemeindesyndikats PRO-SUD und den französischen Gemeinden der CCPHVA (Communauté de Communes Pays Haut Val d`Alzette) fortgeführt.

Einen Monat nach dem offiziellen Abschluss des ersten Kapitels der Europäischen Kulturhauptstadt Esch2022 am 22. Dezember 2022 fand heute die Fackelübergabe der Capitale européenne de la culture 2022 asbl an die luxemburgischen und französischen Gemeinden statt, die gemeinsam den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2022 getragen haben. Die Veranstaltung in der anlässlich Esch2022 fertiggestellten und eingeweihten „L`Arche“ in Villerupt, markierte den Fortbestand des nachhaltig ausgerichteten Projekts Esch2022, das u.a. zum Ziel hat, die interkommunale sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Süden Luxemburgs und im Osten Frankreichs fortzuführen und langfristig zu stärken.

Die Kultur diente und dient dabei als Motor, das Projekt hat aber ebenso eine wirtschaftliche Dimension. Am Vormittag kamen die Gemeindeverantwortlichen zunächst in nicht-öffentlichen Workshops zusammen, um gemeinsame Marschrouten zu vier Haupt-Themen zu besprechen: Gemeinsame Kommunikation, Tourismus und Mobilität, Kultur sowie Nachhaltige Entwicklung. Dabei wurden noch einmal Erfahrungen der Zusammenarbeit der letzten Jahre zielgerichtet ausgetauscht und Ideen zu Papier gebracht, wie die Zukunft der grenzüberschreitenden Region weiterhin gemeinsam gestaltet werden kann.

© Syndicat PRO-SUD

„Ich wünsche mir, dass die Arbeit, die wir gemeinsam mit den Gemeinden und vielen hundert Projektpartnern aus der Esch2022-Region, zusammen mit Ministerien, Sponsoren, Vereinen und Freiwilligen länderüberschreitend, mit viel Sorgfalt und Leidenschaft begonnen haben, nun auf zielführende und effektive Weise weitergeführt werden wird“, sagt Nancy Braun, Generaldirektor Esch2022. „Unsere Arbeit, das erste Kapitel des Projekts Esch2022 zu schreiben, ist getan. Das zweite Kapitel muss nun von anderen mit Leben gefüllt werden und jeder muss dazu seinen Teil der Verantwortung übernehmen, auch die Bürgerinnen und Bürger, denn es funktioniert weiterhin nur zusammen.“

Seit 2019 arbeitete das Esch2022-Team mit Partnern in Luxemburg und im Ausland daran, das Titeljahr Esch2022 kooperativ und nachhaltig zu gestalten. Es war der erste Meilenstein der damit verbundenen Mission, die Esch2022-Region weiterzuentwickeln und zu stärken. Die heute erfolgte Übergabe dieser Mission an die 19 Gemeinden ist der zweite Meilenstein. Stellvertretend für die Gemeinden gaben die beiden Präsidenten der jeweiligen Verbände – Georges Mischo für das Syndikat PRO-SUD und Patrick Risser für die CCPHVA – ihre Zusage, dass sie das Erbe weiterführen werden. Auch die Region Grand Est nahm an der Veranstaltung teil und sicherte ihre weitere Unterstützung zu. Symbolisch wurde eine Skulptur der lothringischen Künstlerin Marie Flambard überreicht.

Die Stadt Esch-sur-Alzette und alle Gemeinden der Region Esch2022 haben große Investitionen getätigt, um in den kommenden Jahren einen nachhaltigen Erfolg des Projekts gemäß den von der Europäischen Kommission festgelegten Kriterien gewährleisten zu können. Eines der größten Ziele war es, unsere Region, ihre Akteure und ihr kulturelles Angebot auf der nationalen, aber auch internationalen kulturellen Landkarte zu platzieren, und ich denke, das ist uns allen gelungen„, erklärt Georges Mischo, Präsident des Syndikats PRO-SUD. „Diese Energie, diesen Geist gilt es nun weiterzuführen und die Region nachhaltig zu stärken – auf interkommunaler und grenzüberschreitender Ebene; das ist mir als Präsident sehr wichtig, und ich spreche im Namen aller luxemburgischen Gemeinden. Wie wollen wir das erreichen? Gemeinsam!“

Es ist eindeutig, dass Esch2022 für uns die Gelegenheit war, zu zeigen, dass ein kleines Gebiet mit etwa 30.000 Einwohnern schließlich in einem viel komplexeren Kontext existieren kann. Wir haben hier Menschen, die sowohl an kulturellen als auch an grenzüberschreitenden Themen interessiert und engagiert sind. Derzeit ist Esch2022 für mich das wichtigste Projekt, das wirklich grenzüberschreitend ist. Und wenn wir es im Bereich der Kultur geschafft haben, werden wir es auch in anderen Bereichen schaffen, davon bin ich überzeugt„, sagt Patrick Risser, Präsident der CCPHVA.

In den im Zuge von Esch2022 neu geschaffenen Kulturstätten, die in restaurierten respektive umstrukturierten Gebäuden beherbergt sind, wird auch künftig vielerorts ein kulturelles Programm angeboten werden. So genannte „Tiers lieux culturels“ bringen als Orte, die das Angebot von klassischen Einrichtungen wie Museen und Theatern ergänzen, Kultur näher zu den Menschen – ein Ziel, das Esch2022 durch die Schaffung neuer Orte dieser Art respektive neuer Nutzung bestehender Orte in vielen Gemeinden in beiden Ländern erreicht hat. Traditionelle Feste und Festivals wurden im Zuge von Esch2022 neu gedacht und sollen auch in Zukunft vom Esprit des Europäischen Kulturhauptstadtprojekts geprägt sein. Geschichte(n) wurden neu zugänglich gemacht und „ge-remixed“ – mit digitalen Technologien, einem innovativen Storytelling oder der Zusammenarbeit mit neuen Partnern und lokalen Künstlern. Diese sollen auch künftig zugänglich sein bzw. weiterentwickelt werden.

© Syndicat PRO-SUD

Im vergangenen Jahr standen jeden Monat mehrere Gemeinden der grenzüberschreitenden Region im Fokus des Programms. Im Rahmen symolischer Fackelübergaben, den „Passage de flambeau“, übergaben dabei die jeweils amtierenden „Gemeinden des Monats“ den Titel weiter an die nächsten. Die heutige Übergabe in Villerupt beschließt diese Serie. Symbolisch wurde jeder Gemeinde ein Teil des Kunstwerks überreicht, das während der Abschlussveranstaltung von Esch2022 am 22. Dezember 2022 geschaffen wurde. So wie jeder dieser Teile einzigartig ist, so ist es auch jede Gemeinde. Und in ihrer Gesamtheit bilden sie ein neues „Ganzes“.